11 Forderungen zur FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022
Seit vielen Jahren wird über die Vergabe der FIFA WM 2022 in Katar debattiert, doch passiert ist bisher noch nichts. Die Vergabe wurde 2010 beschlossen. Nun steht die Fußball-WM vor der Türe, am 20.11. geht es los. Die Grünen im Bundestag hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Vergabe und Ausrichtung von internationalen Sportgroßveranstaltungen strikt an die Beachtung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie Nachhaltigkeit geknüpft werden.
Die Grünen haben nun dazu einen Beschluss gefasst, allerdings ohne die Konsequenzen der Nichteinhaltung zu erwähnen. Nun wurden die Olympischen Winterspiele 2029 an Saudi-Arabien vergeben – und schon regt sich Widerstand. Wird sich an der Entscheidung etwas ändern?
In dem umfassenden Paper heisst es z.B.:
“Die Vergabe der Fußball-WM durch die FIFA nach Katar wurde 2010 – wie viele
Vergaben zuvor – von erheblichen Einwänden und Bedenken begleitet. Die
massiven Menschenrechtsverletzungen des künftigen Gastgebers Katar waren
und sind öffentlich bekannt.”
“Grüne Politik setzt in Katar wie weltweit auf nachhaltige Verbesserungen bei
Menschenrechts-, Umwelt- und Arbeitsschutz. Die auch aufgrund des
internationalen Drucks bisher durchgeführten Reformen zur FIFA WM in Katar
haben bereits zu Verbesserungen der Situation, überwiegend für
Arbeitsmigrant*innen und auf den WM-Baustellen, geführt.”
“In Katar werden Frauenrechte massiv eingeschränkt. Frauen sind traditionell in
ihren Entscheidungen vom männlichen Vormund abhängig. Frauen und Mädchen
werden in Katar noch immer gesellschaftlich und rechtlich diskriminiert, etwa im
Erb-, Staatsangehörigkeits- oder Personenstandsrecht. ”
“Mit der Vergabe nach Katar fiel die Entscheidung auf ein Land, das angesichts
möglicher Wetterbedingungen klimatisierte Fußballstadien errichten musste.
Neben den erheblichen Kosten wurde so das Versprechen der FIFA und Katars in
Frage gestellt, eine klimaneutrale Weltmeisterschaft zu organisieren. ”
Mit Blick auf das in wenigen Wochen beginnende Sportgroßereignis fordert die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Beschluss vom 11. Oktober 2022:
- Die FIFA muss ihrer Verantwortung endlich gerecht werden
- Reformen in Katar und der Region einfordern und nachhaltig umsetzen
- Katar muss die Menschenrechte von Frauen und LSBTIQ anerkennen
- Arbeitnehmer*innenrechte stärken und Gewerkschaften ermöglichen
- Arbeitsrechtsreformen vollständig umsetzen
- Entschädigungsfond für Arbeitsmigrant*innen einrichten
- Zentrum für Arbeitsmigrant*innen in Katar einrichten
- Internationale Sportverbände müssen Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten nachkommen
- Verbindliche und überprüfbare Umweltstandards dauerhaft schaffen
- Vergabestandards von Sportgroßveranstaltungen stärken
- Nationale Sportförderung an Menschenrechtsstrategien koppeln