Bundestrainer Julian Nagelsmann hat seinen Kader für das Finalturnier der UEFA Nations League bekanntgegeben – und sorgt mit einigen Personalentscheidungen für Gesprächsstoff. Während zwei Talente erstmals das DFB-Trikot überstreifen dürfen, bleiben andere bekannte Namen überraschend außen vor.
Frischer Wind: Bischof und Woltemade feiern ihr Debüt
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Mit Tom Bischof von der TSG Hoffenheim und Nick Woltemade vom VfB Stuttgart setzt Nagelsmann ein klares Zeichen: Wer Leistung bringt, bekommt seine Chance – auch gegen Portugal im Halbfinale. Für beide ist es der erste Auftritt im Kreis der A-Nationalmannschaft. Bischof, 18 Jahre jung, gilt als technisch starker Spielgestalter mit viel Übersicht. Woltemade hat sich in Stuttgart in den Vordergrund gespielt und steht wenige Tage vor dem Pokalfinale nun plötzlich auch vor seinem A-Länderspieldebüt.
Beide Talente bringen frischen Wind – und sie stehen sinnbildlich für Nagelsmanns Kurs: Mut zur Veränderung, auch wenn es auf großer Bühne ernst wird.
Prominente Nicht-Nominierungen: Wer fehlt – und warum?
Doch so viel Aufbruchsstimmung die Nominierung erzeugt, so deutlich ist auch: Einige gestandene Nationalspieler müssen das Finalturnier von zu Hause aus verfolgen. Namentlich nennt der DFB sie nicht, aber es fehlen etwa Ilkay Gündogan, Jonathan Tah oder Robin Gosens – Namen, die in der Vergangenheit fest zum Kreis zählten.
Ob verletzungsbedingt, aus Leistungsgründen oder wegen taktischer Überlegungen – die genaue Begründung bleibt offen. Doch klar ist: Nagelsmann stellt den Konkurrenzkampf in den Vordergrund. Erfahrung allein reicht nicht mehr für ein Ticket ins DFB-Team.
Rückkehr wichtiger Säulen: Wirtz, Gnabry und Ter Stegen wieder dabei
Neben den Neuen setzt Nagelsmann aber auch auf Rückkehrer, die zuletzt fehlten. Florian Wirtz, Serge Gnabry, Marc-André ter Stegen, Waldemar Anton und Niclas Füllkrug sind wieder im Kader – und sollen dem Team in München Stabilität und individuelle Klasse verleihen.
Vor allem Wirtz könnte im offensiven Mittelfeld zum Schlüsselspieler werden. Nach einer herausragenden Saison mit Leverkusen kehrt er pünktlich zum Finalturnier zurück – mit dem klaren Ziel: Titel holen.
Nations League als Standortbestimmung – und als Bewerbung für die Heim-EM
Das Halbfinale gegen Portugal am 4. Juni ist mehr als nur ein Spiel – es ist ein echter Härtetest. Nicht nur wegen der starken Portugiesen um Bruno Fernandes und Co., sondern auch, weil es der letzte große Formcheck vor der Heim-EM ist.
Wer jetzt überzeugt, könnte sich direkt für das Turnier im eigenen Land empfehlen. Wer fehlt, muss hoffen, in der Vorbereitung doch noch auf den Zug aufzuspringen.